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Das Jubiläum
In den Monaten März und April konzentrierte sich die Arbeit auf die Vorarbeiten für das kommende 100-jährige Jubiläum. Es wurde fleißig geübt, die Übungsabende waren z. T. von 90 % der Sänger besucht, und die Arbeit von Vorstand und den Festausschüssen lief auf Hochtouren.
An den Tagen vom 24. - 26. Mai 1963 feierten wir dann dieses Jubelfest und zwar in folgendem Rahmen:
Am 24. Mai kamen wir mit unseren Frauen, allen fördernden Mitgliedern und den Vorständen der befreundeten Worpsweder Vereine zu einem fröhlichen Kommers zusammen.
Der Winkeldorfer Gemischte Chor, welcher am Hauptfesttage nicht dabei sein konnte, war auch zu diesem Kommers erschienen und erfreute uns an diesem Abend mit einer Reihe von Liedern, ja wir sangen sogar zwei Lieder mit ihnen zusammen.
Die Worpsweder Landjugend war mit einer Reihe von Tänzen vertreten und einige Glückwunschtelegramme, die inzwischen eingegangen waren, wurden verlesen, so von unseren Kloppenheimer Freunden.
Der Vorsitzende hielt einen Rückblick und die befreundeten Worpsweder Vereine brachten ihre Glückwünsche.
Am Sonnabend, dem 25. Mai sangen wir in den Nachmittagsstunden an verschiedenen Plätzen im Ort, so auch bei den beiden Altersheimen eine Reihe von Liedern, die viel Anklang fanden.
Abends fand dann der eigentliche Festball statt, zu dem eine Gruppe eine Szene aus "Die Sänger vom Rhein" darbot und der Chor selbst auch einige Lieder sang.
Dieser Abend war so recht für die Worpsweder Jugend da, die an diesem Abend kräftig das Tanzbein schwingen konnte. Der Ball war gut besucht und verlief in jeder Beziehung harmonisch.
Am Sonntag, dem 26. Mai kam dann der Haupttag, verbunden mit dem Bundessingen des Wörpe-Wümme-Sängerkreises. Es war ein gewaltiges Fest, ganz Worpswede war dabei auf den Beinen. Auf dem Schröderschen Platze waren Schießstände, Karussells und Verkaufsbuden aufgestellt und schon um 13 Uhr begann eine 12-köpfige Blaskapelle mit einem Platzkonzert.
Aber nicht lange und die ersten Gastchöre waren angekommen und mussten mit klingendem Spiel eingeholt werden.
So gegen 14.30 Uhr war der letzte Chor begrüßt, und nun formierte man sich zu einem etwa 500 m langen Festumzug durch das Dorf, voran der Spielmannszug der Feuerwehr und die Kapelle, dahinter 11 Chöre mit ihren Fahnen, aber auch der Schützenverein und der Turnverein mit Fahnen - einen solchen Umzug hatte Worpswede lange nicht mehr erlebt.
Auf dem Festplatz am Findorffberge beim Schießplatz des Schützenvereins war eine Tribüne erbaut, auf der sich dann der eigentliche Festakt abspielte. Wir hatten gutes Wetter, und nach dem gemeinsamen Lied "In allen guten Stunden" sangen die Worpsweder den "Sängergruß", den Ernst Licht dem Chore zu diesem Feste geschenkt hatte. Es folgten Begrüßungsworte des Vorsitzenden, Glückwünsche vom Bund und Kreis. Dann weihte Karl Bürckel die neue Fahne, die wir angeschafft hatten. Mit vielen Spenden der Mitglieder, aber auch der vielen Freunde war das Geld zu dieser Fahne zusammengekommen. Waldemar Augustiny hielt dann die Festrede zu diesem Tage, an welche der Chor "Freude schöner Götterfunken" anfügte.
Jetzt kamen alle anwesenden Chöre mit ein oder zwei Liedern an die Reihe, die sie zu Ehren dieses Tages zu Gehör brachten, darunter auch 3 Chöre aus dem Nachbarkreis Bremervörde. Als Schlusschor sangen wir selbst dann, mit Waldhornbegleitung das Lied "Auf, auf zum fröhlichen Jagen". Darauf ordneten sich die Vereine mit ihren Fahnen zum Rückmarsch zum Festlokal im Schröderschen Saale, wo man dann noch einige Stunden bei gemütlichem Zusammensein verbrachte. Das Fest war in jeder Beziehung gelungen und eine gewaltige Kundgebung in der Öffentlichkeit. Aber auch geldlich gesehen konnten wir zufrieden sein; wenn wir auch keine großen Gewinne dabei erzielen konnten, so waren wir doch froh, dass wir die gewaltigen mit dem Fest verbundenen Kosten decken konnten.
Wir hatten zu diesem Test eine 64-seitige Festzeitschrift herausgegeben, in der neben der Chronik, welche Hans Hubert geschrieben hatte, Glückwunschworte vom Sängerbund, Landrat Evers, der Gemeinde usw. abgedruckt waren. Die Festzeitschrift fand bei der Worpsweder Bevölkerung starke Beachtung und wurde gern gekauft, enthielt sie doch auch eine Reihe alter Lichtbilder aus dem Dorfgeschehen der letzten 50 Jahre.
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Allgemeiner Überblick
Bevor wir nun die Ereignisse im ersten Viertel des zweiten Concordenjahrhunderts betrachten, beansprucht eine wesentliche Erkenntnis aus dem Ablauf der Vereinsgeschichte unsere Aufmerksamkeit:
Entscheidend für die gesangliche Leistung und die Existenz der Concordia ist in erster Linie die harmonische Zusammenarbeit zwischen dem Vorsitzenden und dem Dirigenten gewesen. Wenn der Vereinsgründer und erste Dirigent zunächst auch versuchte, autoritär die Leitung und Entwicklung des Chorgesanges durchzusetzen, so merkten er und einige Nachdenkliche gar bald, daß allein schon die ehrenamtliche Tätigkeit als Dirigent die Arbeitskraft von Stolle so belastete, dass eine Arbeitsteilung zwischen einem zu wählenden Vorstand und dem Dirigenten notwendig wurde. Die positive Wirkung dieser Einsicht im Auf und Ab der Vereinsentwicklung bezeugen die Beispiele;
1863-1887 Stolte - Riggers (Secretär) - O. D, Schröder
1904-1921 O. D. Schröder - Riggers
1922-1939 Späth - Viehbrock - Höper
1949-1962 Bürckel - Hannes Höper - Hans-Jürgen Höper
Ihr vorbildlicher Einsatz und ihre beispielhafte menschliche Verbundenheit prägten die Gemeinschaft der Sänger und wirkten über den Verein hinaus ins dörfliche Zusammenleben. Besonders deutlich wird die letztere Feststellung dadurch, daß Stolte, Späth und Bürckel nicht nur Vorsitzende im Gesang- und Schützenverein waren, sondern dass Stolte und Bürckel als Gemeindevorsteher und Bürgermeister und Späth als Mitglied des Gemeinderates die Entwicklung der politischen Gemeinde an hervorragender Stelle mitbestimmten.
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Unsere neue Fahne
Im Jahresbericht 1963 lässt der Schriftführer, Wilhelm Schake, das Jahrhundertfest noch einmal nachklingen:
Für das hundertjährige Jubiläumsfest wurden 5 Sonderausschüsse für Finanzen, Wirtschaft, Empfänge und Werbung zusammengestellt. An dem Sängertage des Wörpe-Wümme-Sängerkreises am 17. März 1963 in Grasberg nahmen wir mit dem Chormeister und 3 Vorstandsmitgliedern teil, wobei wir auf die kommende Hundertjahrfeier besonders hinwiesen.
In den Monaten März und April konzentrierte sich die Arbeit auf die Vorarbeiten für das kommende Jubiläumsfest. Es wurde fleißig geübt, die Übungsabende waren z. T. von 90 % der Sänger besucht, und die Arbeit vom Vorstand und den Festausschüssen lief auf Hochtouren. An den Tagen vom 24.-26. Mai 1963 feierten wir dann dieses Jubelfest und zwar in folgendem Rahmen:
Am 24. Mai kamen wir mit unseren Frauen, allen fördernden Mitgliedern und den Vorständen der befreundeten Worpsweder Vereine zu einem fröhlichen Kommers zusammen. Der Winkeldorfer gemischte Chor, welcher am Hauptfesttage nicht dabei sein konnte, war auch zu diesem Kommers erschienen und erfreute uns mit einer Reihe von Liedern, ja wir sangen sogar zwei Lieder mit ihnen zusammen. Die Worpsweder Landjugend war mit einer Reihe von Tänzen vertreten. Einige Glückwunschtelegramme, die inzwischen eingegangen waren, wurden verlesen, u. a. grüßten die Kloppenheimer Freunde. Der Vorsitzende hielt einen Rückblick, und die befreundeten Worpsweder Vereine brachten Glückwünsche.
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Bernhard Wiedemann dirigiert den Sängerball
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Pfingsten, Alfred Orgel als Dirigent
Am Sonnabend, dem 25. Mai sangen wir in den Nachmittagsstunden an verschiedenen Plätzen im Ort, so auch bei den beiden Altersheimen eine Reihe von Liedern. Am Abend fand dann der eigentliche Festball statt, zu dem eine Gruppe eine Szene "Die Sänger vom Rhein" darboten und der Chor selbst auch einige Lieder sang. Dieser Abend war so recht für die Worpsweder Jugend, da sie an diesem Abend kräftig das Tanzbein schwingen konnten. Der Ball war gut besucht und verlief in jeder Beziehung harmonisch.
Am Sonntag, dem 26. Mai kam dann der Haupttag, verbunden mit dem Bundessingen des Wörpe-Wümme-Sängerkreises. Es war ein gewaltiges Fest, ganz Worpswede war dabei auf den Beinen. Auf dem Schröderschen Platz waren Schießstände, Karussells und Verkaufsbuden aufgestellt, und schon um 13 Uhr begann eine 12-köpfige Blaskapelle mit einem Platzkonzert. Aber nicht lange, denn die ersten Gastchöre waren angekommen und mußten mit klingendem Spiel eingeholt werden. So gegen 14.30 Uhr war der letzte Chor begrüßt, und nun formierte sich ein etwa 500 m langer Festumzug. Voran der Spielmannszug der Feuerwehr und die Kapelle, dahinter 11 Chöre mit ihren Fahnen, aber auch der Schützenverein und der Turnverein mit ihren Fahnen. Einen solchen Umzug hatte Worpswede lange nicht mehr erlebt. Auf dem Festplatz am Findorffberge beim Schießplatz des Schützenvereins war eine Tribüne erbaut, auf der sich dann der eigentliche Festakt abspielte. Wir hatten gutes Wetter, und nach dem gemeinsamen Lied "In allen guten Stunden" sangen die Worpsweder den Sängergruß, den Ernst Licht dem Chore zu diesem Feste geschenkt halte. Es folgten Begrüßungsworte des Vorsitzenden, Glückwünsche vom Bund und Kreis. Dann weihte Karl Bürckel die neue Fahne, die wir zu diesem Tage angeschafft hatten. Mit vielen Spenden der Mitglieder, aber auch der vielen Freunde war das Geld zu dieser Fahne zusammengekommen. Waldemar Augustiny hielt dann die Festrede, an welche der Chor "Freude schöner Götterfunken" anfügte.
Jetzt kamen alle anwesenden Chöre mit 1 oder 2 Liedern an die Reihe, die sie zu Ehren dieses Tages zu Gehör brachten, darunter auch 3 Chöre aus dem Nachbarkreis Bremervörde. Als Schlusschor sangen wir selbst dann mit Waldhornbegleitung das Lied "Auf, auf zum fröhlichen Jagen". Darauf ordneten sich die Vereine mit ihren Fahnen zum Rückmarsch zum Festlokal im Schröder'schen Saale, wo man noch einige Stunden im gemütlichen Zusammensein verbrachte. Das Fest war in jeder Beziehung gelungen und eine gewaltige Kundgebung in der Öffentlichkeit. Aber auch geldlich gesehen konnten wir zufrieden sein; wenn wir auch keine großen Gewinne dabei erzielen konnten, so waren wir doch froh, daß wir die gewaltigen mit dem Fest verbundenen Unkosten decken konnten. Wir hatten zu diesem Fest eine 64-seitige Festzeitschrift herausgegeben, in der neben der Chronik, welche Hans Hubert geschrieben hatte, Glückwunschworte vom Sängerbund, Landrat Evers, der Gemeinde u. s. w. abgedruckt waren. Die Festzeitschrift fand bei der Worpsweder Bevölkerung starke Beachtung und wurde gern gekauft, enthielt sie doch auch eine Reihe alter Fotos aus dem Dorfgeschehen der letzten 50 Jahre.
Schake (Schriftführer)
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